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Silka und das Glück der Erde

- Reiten lernen als Erwachsener

- Der Springkurs

 

                                   Reiten lernen als Erwachsener!

Ich bin einer der Menschen, die schon als Kind immer reiten wollten, aber außer hier und da in den Ferien mal eine geführte Reitstunde, hat es sich für mich nicht ergeben mehr Zeit auf dem Pferd zu verbringen.

Im Mai 2005 beschloss ich, es wäre nun doch an der Zeit, mir diesen lang gehegten Wunsch zu erfüllen und so machte ich mich auf die Reiterhof suche. Fündig wurde ich im Reitstall "Zur Lüften" (Eichstätt).

Was soll ich sagen; die Reitlehrerin Silke sprang nicht gleich vor Begeisterung im Dreieck und fragte immer wieder nach, ob ich sicher sei, da es sehr anstrengend und aufwändig sei als Erwachsener das Reiten zu erlernen, die meisten würden nach der vierten Longenstunde abbrechen und erst gar nicht zum freien Reiten kommen. Ich bekundete meinen Willen. War ich mir doch sicher, mit ein bisschen Einsatz, das Reiten schon zu erlernen! „So schwer kann das ja nun doch nicht sein“, dachte ich DAMALS!!! Nun ich soll dann halt mal schnuppern kommen und die Longenstunden erst mal eine nach der Anderen bezahlen, nicht gleich `ne Zehnerkarte nehmen, wie ich es mir eigentlich gedacht hatte.

So machte ich es dann auch! Nach der ersten geführten Longenstunde strahlte ich! Das hatte richtig Spaß gemacht, war aber auch ungewohnt und anstrengend. Danach konnte ich kaum mit dem Auto nach Hause fahren, da ich ganz wackelige Beine hatte, die beim Sitzen immer wieder auseinander klappten! Nach den ersten drei Stunden fühlte ich mich richtig zuversichtlich, bald das Reiten erlernt zu haben. Doch dann kam der erste Galopp Versuch und ich hüpfte wie ein Ball auf dem armen Pferderücken herum und sah mich schon im Staube liegen. - Na gut ich hielt mich, was aber nur einer Tatsache zu schulden war und zwar derer, dass Reitlehrerin Silke ihr Pferd gut im Griff und mich gut im Auge hatte. Danach war ich bei weitem nicht mehr so zuversichtlich, was das schnelle Lernen anging. In jeder Stunde ärgerte ich mich über Dinge, die ich vergaß zu tun, oder die ich zwar wusste, aber nicht zur Umsetzung brachte. Das war der Anfang von der Phase, an der es sich entscheidet, ob man weiter macht, oder nicht. Die nächsten drei Stunden kämpfte ich mit dem richtigen Sitz und meinem Körper - und das Pferd mit mir. Gut, das wenigstens Silke dem armen Tier sagen konnte, was meine Beine, mein Hintern, Schulter und Arme, sprich mein ganzer Körper nicht vermitteln konnte!

Dann kam die siebte Stunde und ich durfte in einer "richtigen" Reitstunde mitreiten! Das war schon ein toller Gedanke. In der Praxis sah das so aus, dass das Pferd machte, was die anderen Pferde vor ihm taten, die wiederum das umsetzten, was Silke wollte! Das heißt, meistens fühlte ich mich ganz gut, da ja nichts schief gehen konnte, solange ich in der Reihe an der richtigen Position war. Nur wenn ich mal schneller wollte oder sollte, musste Silke eingreifen, denn ich hielt so manches Mal die Pferde nach mir mit „unserem“ Geschleiche auf. Jedoch lernte ich in jeder Stunde etwas hinzu, minimale Kleinigkeiten, die auch manchmal zuvor gelerntes wieder „vergessen“ ließen, was dann besonders ärgerlich war.

Was mich nach einiger Zeit jedoch sehr nervte, war meine Freizeitkleidung! Meine Halbschuhe verhakten sich immer wieder im Steigbügel. Ich versuchte verschiedene Paare aus meinem Schrank, war aber nie zufrieden. Die Jeans hatte den Nachteil einer Naht am Innenschenkel, so dass ich da immer richtige Abschürfungen und Blaue Flecken bekam. Das einzig richtige Reiterkleidungsstück was ich besaß, war der Reiterhelm, den ich mir recht schnell gekauft hatte, denn meinen Kopf wollte ich schon gut geschützt haben! Ich kann auch sagen, das dass eine der wichtigsten Anschaffungen ist, denn ich bin schon das ein oder andere Mal vom Pferderücken gesegelt!

Nachdem dann ein halbes Jahr Glück und Schinderei auf dem Pferderücken hinter mir lagen, entschied ich mich für den Kauf besserer Reithandschuhe, einer „richtigen“ Reiterhose und Reitstiefeln! Sehr sinnvolle Anschaffungen, die mir halfen einen besseren Kontakt zum Pferd zu finden! Bis vielleicht auf die Reitstiefel, an die musste ich mich erst gewöhnen! Reitstiefel sind bekannter Maßen meistens aus Leder; der Sattel aber auch! So kam es dann, dass mir am Anfang die nötige Reibung fehlte, was natürlich auch daran lag, das ich es immer noch nicht geschafft hatte meine Beine perfekt und lang an den Pferdekörper zu schmiegen und ich mich die ersten drei Stunden sofort nach den ersten vier Galoppsprüngen auf dem Hallenboden wieder fand! Also arbeitete ich daran und ab der vierten Stunde konnte ich mich wieder auf dem Pferd halten. Ab da ging es aufwärts mit dem Reiten. Die Hose war von Anfang an Gold wert. Man sitzt wirklich viel besser und mit den richtigen Reithandschuhen rutschen einem auch die Zügel nicht mehr ganz so schnell aus den Fingern. Was bedeutet, ich konnte mich viel besser auf mich und das Pferd konzentrieren. Es war einfach nichts mehr zwischen uns, was mich ablenkte.

Nun ist genau ein Jahr vergangen. Ich habe gelernt, das Reiten viel mehr ist, als sich auf ein Pferd zu setzten und durch die Gegend schaukeln zu lassen. Wenn man wirklich etwas lernen will, hört die Arbeit auf, und mit dem Pferd, und an sich Selber, nie auf. Also bleibt mir nichts Anderes als allen Reitbegeisterten viel Spaß beim Lernen rund ums Pferd zu wünschen, denn unterm Strich gesehen, gibt es doch nichts schöneres als vom Pferd abzusteigen und zu wissen, das man mit dem Pferd unter sich für eine Zeitlang eine Einheit gebildet hat.

 

 

                                              Der Springkurs

Nun bin ich schon ein ganzes Jahr eifrige Reitschülerin im Reitstall „Zur Lüften“ und da meinte meine Reitlehrerin Silke ich könnte es ja mal mit dem Springen zu Pferde versuchen! Also ging ich eine neue Herausforderung an!

Nun ja, darüber zu schreiben fällt mir schwer, da ich den Kurs zwar bis zum Ende durchhielt und gebrochen habe ich mir auch nichts, aber dieser Kurs gehört mit Sicherheit nicht zu meinem Glanzleistungen. Was ich schon mal gleich am Anfang wieder betonen muss, ist die Wichtigkeit der richtigen Reitbekleidung! Zum Springen sollte man immer seinen Helm und eine Sicherheitsweste tragen!!! Ich kann das sehr gut beurteilen, da ich bei einem meiner Stürze, der etwas härter als die von mir zuvor erlebten war, eine große Dankbarkeit verspürte so gut geschützt und vielleicht auch daher nicht verletzt worden zu sein. Springen ist ein wahres Erlebnis, wert es mal probiert zu haben, vielleicht auch um es dann weiterhin zu betreiben, aber ich empfand es als sauschwer! Was man da alles beachten muss! Nur gut, das Cha-Cha unbedingt springen wollte und sie mir meine unkontrollierte Handhaltung nicht all zu übel nahm. Ich konnte meine Hände einfach nicht an ihrem Hals lassen, meine Wirbelsäule  wollte auch nicht unbedingt die schöne, angepasste Welle machen und meine Beine geschlossen zu halten war auch nicht immer drin (sonst wäre ich ja auch nicht runter gefallen). Zu guter letzt gab es dann noch solche Dinge wie im Schwerpunkt sitzen, die Füße unter dem Körper halten, leichter Sitz und weiter treiben, ach ja und wissen wohin man eigentlich will (soll) und das Pferd auch dahin lenken..., also ehrlich, dass war mir ein bisschen viel! Aber ich hab's gemacht, bin auch immer wieder aufs Pferd aufgesessen und war irgendwie froh, als die letzte Stunde vom Kurs kam. Doch als sie dann letztendlich vorbei war hab ich so bei mir gedacht: eigentlich möchte ich es schon noch mal lernen...

So gesehen wird es wohl nicht mein erster und letzter Versuch gewesen sein! Aber jetzt freu ich mich erstmal nur aufs Reiten mit Cha-Cha. Sei's in der Halle oder im Gelände!

Eure Silka